Alle Anderen bringen Schokohasen- und Eier zum Osterbesuch. Einfallsreicher wäre aber ein Buch…
Hier sind neun Empfehlungen von der Buchhandlung Slawski für April, und da ist etwas für jeden dabei!
Harriet Russell
Meer Malen. Ein Mal- und Mitmachbuch
Ein tolles Mitbringsel oder Geschenk für jüngere Kinder. Da ist so viel Interessantes drin, vom Blauwal bis Plankton, man kann Seesterne zeichnen, ein Origami Schiff basteln und Tattoos malen. Auf hochwertiges, stabiles Papier gedruckt.
Lene Kaaberøl
Wildhexe - Die Feuerprobe
Für die große Schwester (ab ca. 9 J.) wäre dann Wildhexe – Die Feuerprobe genau das Richtige.
Als die 12-Jährige Clara von einem riesigen schwarzen Kater angefallen wird, kommt es heraus, dass sie den Wildsinn hat und kann mit Tieren kommunizieren. Ihre Tante Isa fängt an, sie zur Wildhexe auszubilden und schon bald muss sie sich vor dem höchsten Rat der Wilden Welt – die auch sehr gefährlich sein kann – beweisen. Spannende Geschichte über Freundschaft und die Glaube an seinen eigenen Instinkten und Inneren Werte.
Es war kein Mensch. Jedenfalls habe ich noch nie einen Menschen mit Flügeln gesehen. Sie ragten ein paar Meter über den Kopf der Gestalt hinaus und ließen sie riesengroß erscheinen, obwohl sie genau genommen gar nicht so schrecklich viel größer war als ich. Dabei hatte sie die Flügel noch nicht einmal ausgebreitet, sondern am Rücken angelegt. Sie waren nicht weiß, wie ich eigentlich erwartet hätte, sondern braun und grau wie Raubvogelflügel.
Auch das Gesicht der Gestalt erinnerte an einen Vogel. Es war schmal, mit einem spitzen Kinn und einer spitzen Nase, die fast wie ein Schnabel nach vorne ragte. Ihre Augen waren funkelnd gelb. Das weiß ich, denn sie schaute mich geradewegs an.
„Hexenkind“, sagte sie mit einer zischenden, lispelnden Stimme. „Viridians Blut. Komm mit mir.“
Amélie Nothomb
Blaubart
Ein „reizendes, nutzloses Lesevergnügen“ waren Uta Nebs Worte über Blaubart – der, mit nur 143 sehr kurzen Seiten, eher eine Novelle ist – und mit einem hinreißenden Schluss. Sie sagte dies als Warnung für all diejenigen die die Unsitte haben, das Ende zuerst zu lesen (Wer macht denn so was? Haben die gar keine Selbstbeherrschung?!)
Also, auf gar keinen Fall zuerst nach hinten blättern! Genießen!
Das Märchen vom Frauenmörder Blaubart, neu interpretiert: Die junge Saturnine bezieht ein Zimmer im Pariser Stadtpalais des Adeligen Don Elemirio. Wird sie seinem Charme ebenso erliegen wie ihre acht Vorgängerinnen, die allesamt spurlos verschwunden sind? Was wird siegen: Gefühl oder Verstand? (vom Buchumschlag)
Christopher Brookmyre
Wo die Leichen liegen
Ein Krimi für die Regentage im April: Uta Neb mochte Wo die Leichen liegen von Christopher Brookmyre. Keine gequälte Frauen oder vermissten Kinder, sondern ‚das kriminelle Kerngeschäft’ mit Mord, Totschlag, Drogen und Korrupte Polizisten. Zwei tolle Polizistinnen die sich in der Männerwelt behaupten müssen und eine junge Frau die im Privatdetektei ihrer Onkel arbeitet beschäftigen sich mit dem Fall eines toten Drogenhändlers in Glasgow. Uta Neb fand das Buch spannend, logisch, gut geschrieben und gut übersetzt und sie hofft, dass es eine Fortsetzung gibt!
Hartmut Lange
Waldsteinsonate. Fünf Novellen
Da Hartmut Lange im Mai hier liest, fragte ich noch welches seiner zahlreichen Bücher Monika empfehlen würde, und da hat sie so von Waldsteinsonate geschwärmt, dass ich dieses Buch auch nachher zur Kasse tragen musste.
Novellen, die vom Zustand jener Unglücklichen erzählen, denen das Bewusstsein ein besonderes Verhängnis war. Novellen über Nietzsches Wahnsinn, die Goebbels-Kinder, den rätselhaften Freitod von Kleist und Henriette Vogel, den Nihilisten Alfred Seidel, der kaum neunundzwanzig Jahre alt, in einer Erlanger Nervenklinik endete, und über eine Jüdin, die mit einem SS-Mann, ihrem Mörder, spazieren geht. (Text vom Buchrücken)
Lukas Bärfuss
Koala
Koala erzählt vom Suizid seines Halbbruders von einem Überdosis Heroin. Was bleibt von einem Leben übrig wenn man weg ist. Lohnt sich das Leben als solches? Koala war der Spitzname seines Bruders weil das faule Tier die ‚Untätigkeit’ seines Lebens symbolisierte. Monika Külper wies auf dieses Interview hin (das an sich auch sehr lesenswert ist):
David Finck
Das Versteck
„Ich habe soeben „Das Versteck“ beendet, großartig! Befindlichkeit, Verwirrung, Wahnsinn und alles dazwischen, ein geniales Stück Literatur!“ schrieb der 27-Jähriger Bastian Dellith an Monika Külper nachdem er dieses Buch las. Und addierte noch „Danke, dass ich es lesen durfte!“
Die Buchbeschreibung von Schöffler:
Von einem Tag auf den anderen ist der Philosophiestudent Jonas Duder spurlos verschwunden. Sein Bruder Bernhard glaubt dafür die Verantwortung zu tragen. Dabei konnte er, als sich Gabriele in ihn verliebte, nicht ahnen, wie viel sie Jonas bedeutete.
Fünf Jahre später lebt Bernhard mit Gabriele zusammen und hat einen guten Job. Eigentlich ist alles perfekt in seinem Leben. Hätte Jonas nicht eine Leerstelle hinterlassen, die immer größere Macht über Bernhard gewinnt.
Der abwesende Jonas wird zu einem düsteren Zwilling, der ihn bis in seine Träume verfolgt. Eine Reihe unheimlicher Begebenheiten lässt Bernhard schließlich an allem zweifeln. DAS VERSTECK ist die Geschichte einer romantischen Liebe, die zum Scheitern verurteilt ist. In seinem aufregendem Debüt erzählt David Finck von drohendem Identitätsverlust und einer Welt, in der nichts so ist, wie es sein sollte.
Auf der Schöffling Seite gibt es auch eine Leseprobe:
http://www.schoeffling.de/buecher/david-finck/das-versteck
Gail Jones
Ein Samstag in Sydney
Ein Samstag in Sydney von der australischen Autorin Gail Jones wurde von Gudrun empfohlen. Das Buch ist eine Beschreibung vom heutigen Sydney, sowie über die vier Protagonisten. Ellie, die früher in James verliebt war, James, der jetzt ein Lehrer ist, aber von der Tod einer Schülerin während einer Klassenfahrt belastet, Catherine, eine Irin, deren Lieblingsbruder gestorben ist und Pei Xing die aus China geflüchtet ist und ihrer früheren Lageraufseherin besucht um ihr aus Doktor Schiwago vorzulesen. „Die Unterschiedlichkeit ihrer Protagonisten eröffnet eine große Bandbreite von Themen, die Gail Jones distanziert und kühl anreißt. Sensibel, manchmal tiefgehend und psychologisch interessant“ schreibt Gudrun darüber.
Selja Ahava
Der Tag an dem ein Wal nach London schwamm
Finnland ist ja Gastland auf der Frankfurter Buchmesse dieses Jahr und Katja Staats hat Selja Ahavas Roman Der Tag an dem ein Wal nach London schwamm gelesen und eine schöne Empfehlung geschrieben.
„Das Ambivalente Verlangen nach Erinnern und Vergessen ist das zentrale Motiv des Romans von Selja Ahava. Nicht chronologisch, sondern wie das Erinnern selbst, in aneinander gereihten Episoden, erzählt dieses wunderbar leise Buch vom Leben. Von Wahrheit, Realität, Trugbildern, Sehnsüchten und Ängsten. Und es zeigt auf ganz großartig poetische Weise, wie jemandem das eigene Leben und die eigene Realität langsam abhanden kommen. Die Umschreibungen der Lücken, die sich im Gedächtnis auftun und der Unsicherheit, die mit ihnen einhergehen gelingen hier so, als wäre es das leichteste auf der Welt, diese Reise fort von sich selbst, zu beschreiben.“
Den ganzen Text findet man hier.