Benjamin Lebert - Flug der Pelikane


Benjamin Lebert

Flug der Pelikane

KiWi 2010, 188 Seiten

 

Anton kommt nach New York City und lebt bei seinem Onkel Jimmy, der gar nicht sein Onkel ist. Er bekommt ein Zimmer und hilft im Diner (Jimmy’s Grill & Luncheonette – da möchte man unbedingt essen, z.B. ein üppiges Amerikanisches Frühstück mit Eiern und Speck…), lernt die anderen Mitarbeiter kennen sowie eine Menge über Alcatraz, das Gefängnis auf einer Insel bei San Francisco.



Isla de los Alcatraces, Insel der Pelikane. Hochsicherheitsgefängnis von 1934 bis 1963 in dem auch Al Capone saß (wegen Steuerhinterziehung).


Es gab wirklich einen spektakulären Ausbruch in 1962 und die flüchtenden, Frank Morris und die Brüder John und Clarence Anglin, wurden nie wieder gesehen. Nur ihr selbst gebasteltes Boot und Paddel wurden später gefunden und keiner weiß, ob sie es geschafft haben oder nicht.


Der Ausbruch in Benjamin Leberts Buch ist teils historisch belegt und teils ausgedacht, aber im Buch wird es klar, dass das Leben auf Alcatraz in manchen Hinsichten ähnlich ist, wie in anderen Institutionen auch, und, dass es Möglichkeiten gibt, auszubrechen.

Man muss nicht immer Mauern um sich haben um ausbrechen zu können - nicht alle Menschen die nicht von physischen Mauern umgeben sind, sind auch wirklich frei. Es ist oft schwierig, etwas zu ändern, sich von lästigen Gewohnheiten und Lebensumständen zu lösen. Auch eine Art von Gefängnis…


Dieses Buch habe ich gezielt als Reiselektüre ausgesucht und las es im Flugzeug auf dem Weg von Hamburg nach San Francisco um Familie zu besuchen. Gleich am ersten Tag besuchten wir Alcatraz und es war alles wie im Buch beschrieben…


Es ist ein kurzer Roman, leicht zu lesen, und es gefiel mir sehr gut. Es gut auch um Obsessionen (nicht unbedingt schlimme) und die Tatsache, dass wenn etwas unglaubliches passiert, möchte man es mit jemandem Teilen.